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Anstoß in Teheran Dokumentarfilm von David Assmann und Ayat Najafi / Deutschland 2008 Teheran im April 2006: Die iranische Frauenfußball-Nationalmannschaft, die bislang nur in einer Halle -- geschützt vor den Blicken der Männer -- spielen durfte, spielt gegen eine Frauenmannschaft aus Berlin-Kreuzberg. Es ist das erste offizielle Frauenfußballspiel im Iran seit der Revolution vor 27 Jahren. 90 Minuten lang erfüllen sich die Frauen ihre Träume von Freiheit, wird Fußball zum Hoffnungsträger für ein Leben ohne religiöse Zwänge. Trotz der anwesenden Sittenwächterinnen singen und tanzen mehr als eintausend Zuschauerinnen, feuern die beiden Mannschaften an. Die Idee zum Spiel entstand in Berlin. Dort traf Marlene Assmann, Rechtsfuß und Linksverteidigerin des Kreuzberger Vereins „BSV AL-Dersimspor", den iranischen Filmregisseur Ayat Najafi. Er erzählte ihr von der iranischen Frauenfußballmannschaft, die noch nie gegen ein anderes Team gespielt hat. Beide beschlossen, das zu ändern. Und darüber einen Film zu machen. Ein Jahr dauerten die Vorbereitungen. Immer neue Schwierigkeiten tauchten auf. Es war wie ein Hindernislauf, bei dem man oft nicht wusste, wer einem die Steine in den Weg legt. Doch auch wenn das Spiel von den iranischen Behörden von November auf März verschoben wurde, um dann im April stattzufinden, auch wenn man nicht wie geplant im größten Fußballstadion Asiens, sondern auf einem vertrockneten Rasen und mit kaputten Toren spielte, auch wenn eine der besten iranischen Spielerinnen aus Gründen, die keiner versteht, nicht mehr am Spiel teilnehmen durfte, auch dann gaben die Mädchen nicht auf. Am Ende geht ihr Traum vom gemeinsamen Fußballspiel in Erfüllung und es wird klar: Veränderung ist möglich. "Anstoß in Teheran" war im Jahr 2008 auf der Berlinale in der Sektion "Perspektive Deutsches Kino" unter dem Titel "Football Under Cover" zu sehen.