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Um den beispiellosen Aufstieg der mit brutaler Gewalt agierenden Terrorgruppe Boko Haram nachvollziehbar zu machen, bereiste Xavier Muntz einen Monat lang den Nordosten Nigerias und drehte hier vor allem in Maiduguri. Die Stadt liegt mitten im Herrschaftsgebiet von Boko Haram und ist von der Welle blutiger Gewalt schwer gezeichnet, mit der die Terrormiliz sie überzog. Muntz spricht mit Experten, befragt Politiker und zeichnet so ein differenziertes Bild vom Aufstieg einer islamistischen Gruppierung, die zunächst als gewaltfreie Sekte großen Zulauf aus der lokalen Bevölkerung erhielt, aber binnen weniger Jahre zu einer der gefährlichsten Terrororganisationen der Welt wurde. Boko Haram existierte bereits mehr als zehn Jahre in Nigeria, als sie am 14. April 2014 im nordnigerianischen Chibok mehr als 200 Internatsschülerinnen entführte. Die Öffentlichkeit musste mit Entsetzen feststellen, dass es sich bei Boko Haram um eine radikalislamische Miliz handelt, die die lokale Bevölkerung im Namen des Kampfes gegen westliche Werte mit brutalsten Methoden terrorisiert. Die Bilanz der seit 2002 von Boko Haram verübten Gewalttaten ist erschreckend: über 20.000 Morde, Dutzende Selbstmordattentate, Hunderte verwüsteter Dörfer im Norden Nigerias, aber auch in Kamerun, im Tschad und in Niger. Die Terrororganisation schloss sich 2015 offiziell dem IS an und stellt heute nicht nur Nigeria als größte Volkswirtschaft Afrikas vor enorme Herausforderungen, sondern bedroht auch die Stabilität in ganz Westafrika. Der im Juni 2015 neu gewählte nigerianische Präsident Buhari erklärte daher den Kampf gegen Boko Haram zu seinem obersten Ziel. Welche Maßnahmen gedenkt die Regierung zu ergreifen, um den blutigen Feldzug der Terrormiliz zu stoppen, ohne das Land ins Chaos zu stürzen? Nigerias Nachbarn und eine Reihe westlicher Staaten, allen voran Frankreich, sicherten dem Land ihre Unterstützung im Kampf gegen Boko Haram zu. ARTE verdeutlicht die Hintergründe des Aufstiegs dieser mit äußerst gefährlichen Methoden agierenden Gruppierung sowie die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei deren Bekämpfung.