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Sofort Geld verdienen: http://ow.ly/sT8n304LT5D Link funktioniert nicht? Alternativer Link: http://bit.do/cCK89 en bisher größten Zahlungsausfall eines souveränen Staates deklarierte Argentinien vor gut acht Jahren. Mehr als 100 Milliarden Dollar Anleiheschulden waren betroffen. Als der Übergangspräsident Adolfo Rodríguez Sáa im Dezember 2001 unter tosendem Beifall der Parlamentsabgeordneten die Einstellung der Schuldenzahlungen verkündete, hatte Argentinien den Tiefpunkt seiner bislang schwersten Wirtschaftskrise schon fast erreicht. Bereits seit dreieinhalb Jahren steckte das Land in einer schweren Rezession. Der damals fest an den Dollar gebundene Peso war hoffnungslos überbewertet. Die Regierung hatte die Bankguthaben eingefroren, um einen Ansturm auf die Einlagen zu bremsen und die grassierende Kapitalflucht zu unterbinden. Tausende Argentinier zogen Tag für Tag auf die Straße und beschimpften die Politiker-Kaste für den Niedergang: "Sie sollen alle gehen!", skandierte das Volk. Angesichts blutiger Aufstände mit zahlreichen Todesopfern ließ sich Staatschef Fernando de la Rúa nach seinem Rücktritt mit dem Hubschrauber vom Dach des Präsidentenpalastes ausfliegen, um dem Volkszorn zu entgehen. Anfang 2002 verfügte ein weiterer Übergangspräsident, Eduardo Duhalde, die Aufhebung der Dollarbindung. Der Pesokurs ging in den freien Fall über. Die Banken verbarrikadierten Türen und Fenster mit Stahlplatten, einige Tage wurden sie ganz geschlossen. Bargeld wurde knapp. Am härtesten traf das die Ärmsten der Armen, die bestenfalls informelle Jobs hatten. Denn in der großen Schattenwirtschaft lief ohne Bargeld gar nichts mehr. Supermärkte wurden geplündert. Während Mittelschicht-Argentinier Tag für Tag mit Hämmern und Töpfen an die Bankportale schlugen, um ihr Geld zurückzufordern, zogen aus den Elendsvierteln ganze Heerschaaren Abend für Abend durch die Straßen von Buenos Aires, um den Müll nach Lebensmittelresten und anderem Brauchbarem zu durchwühlen. In den neunziger Jahren hatten sich die Argentinier aufgrund der starken Währung reich gefühlt. Nun kamen selbst aus dem eigentlich viel ärmeren Paraguay Touristen, um in den edlen Shopping-Malls von Buenos Aires auf Schnäppchenjagd zu gehen.