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Für den Steuerzahler sind sie ein Loch ohne Boden. Die meisten Regionalflughäfen in Deutschland machen Jahr für Jahr Millionen Euro Verluste. Allein der sächsische Flughafen Leipzig/Halle erwirtschaftete 2012 einen Fehlbetrag von über 66 Millionen Euro. Der Flughafen im nordrhein-westfälischen Dortmund machte im selben Jahr über 18 Millionen Euro Verlust, der Flughafen Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz über 5,5 Millionen. Die meisten Regionalflughäfen befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand. Beispielsweise gehört der Flughafen Dortmund der Stadt, der Flughafen Frankfurt Hahn den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen, und den Flughafen Leipzig/Halle teilen sich der Freistaat Sachsen mit 67,06 Prozent und das Land Sachsen-Anhalt mit 13,58 Prozent sowie die Städte Leipzig, Dresden und Halle. Yvonne Ziegler, Professorin für Betriebswirtschaft und Luftverkehrsmanagement an der Fachhochschule in Frankfurt, kritisiert in der "ZDFzoom"-Doku "Deutschland im Flughafen-Wahn" die Vielzahl von Flughäfen: "Die machen sich selber sehr scharfe Konkurrenz. Das sieht man leider auch im jeweiligen Geschäftsergebnis der Flughäfen. Es ist sehr schwer profitabel zu sein." Und für die Verluste, sagt Yvonne Ziegler, müssten in der Regel die Steuerzahler aufkommen. Bis heute gibt es kein verbindliches, bundeseinheitliches Luftverkehrskonzept. Bau und Planung von Flughäfen ist Angelegenheit der jeweiligen Bundesländer. Abstimmungen über Ländergrenzen hinweg fänden so gut wie nie statt, sagen Experten. Zwar hat sich die Bundesregierung im bestehenden Koalitionsvertrag vorgenommen, an einer bundeseinheitlichen Planung von Flughäfen zu arbeiten, geschehen ist aber bislang noch nichts. Dabei stehen die Regionalflughäfen unter einem besonderen Druck. Die EU-Kommission hat in diesem Jahr beschlossen, dass die meisten Flughäfen spätestens in zehn Jahren ohne öffentliche Zuschüsse auskommen müssen. Sonst drohe ihnen die Schließung. "ZDFzoom" zeigt in der Dokumentation auch, wie mit Hilfe von fragwürdigen Gutachten immer wieder für den Ausbau von Flughäfen geworben wird. Experten beklagen, dass der Kreis der tätigen Gutachter sehr überschaubar sei, dies führe zu erwartbaren Ergebnissen im Planungsverfahren. Sprich, in der Regel zur Befürwortung der Ausbaupläne.