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Teil 1 von 5 einer Dokumentation über Windenergie, Schwerpunkt kleine und große Kraftwerke, sowie die Erforschung der Lebensdauer von Windenergieanlagen. Seit Jahrtausenden nutzen Menschen die Energie des Windes. Zur Fortbewegung mit Segelschiffen, als Antrieb für Wasserpumpen, Getreide- und Ölmühlen und zur Salzgewinnung. Windkraftwerke zur Erzeugung elektrischer Energie sind seit etwa 150 Jahren bekannt. Vor 100 Jahren gab es in Dänemark fast 100 elektrische Windkraftwerke. Heute produzieren Windenergieanklagen in über 100 Ländern mehr als 4% des weltweiten Stromverbrauchs. Tendenz steigend. Die größten Anlagen erreichen eine Bauhöhe von über 200 Metern und eine Leistung von ca. 8000 Kilowatt. Das sind über 10.000 PS. Doch Windkraftwerke stellen Energieversorger vor große Herausforderungen, da die Leistung schwankt. Windenergie auf dem Meer ist pro Kilowattsunde derzeit fast doppelt so teuer wie Windenergie auf dem Land. Auf dem Binnenland rentiert sich Windenergie wiederum nur an besonders Windreichen Standorten, die mit großem Aufwand ermittelt werden. Geographen und Physiker, z. B. beim TÜV Süd in Regensburg, berechnen anhand bekannter meteorologischer Daten diese Orte und errichten zur genaueren Analyse so genannte Windmessmasten und Lidar-Geräte zur Ermittlung der Windgeschwindigkeit. Windkraftwerke sind jedoch nicht überall beliebt. Nachbarn leiden unter dem Discoeffekt, Schattenschlag und Geräuschen der Rotoren. Experten berechnen heute diese Auswirklungen und ermitteln Standorte, mit genügend Abständen zu den Anwohnern. Auch genügend Abstände zu Vogelzug- und Vogelschutzgebieten müssen die Windkraftwerksplaner bei der Auswahl der Standorte berücksichtigen. Da in dichtbesiedelten Ländern wie Deutschland große Windkraftwerke nicht überall errichtet werden können und in Schwellenländern die Leistung großer Kraftwerke einfach nicht gebraucht wird, gibt es immer mehr Kleinwindanlagen. Sie lassen sich auf Hausdächern und kleinen Masten errichten und produzieren Strom hauptsächlich zum Eigenverbrauch. In Zukunft könnte Windenergie etwa die Hälfte der deutschen Stromproduktion erzeugen. Die andere Hälfte besteht vermutlich aus einem Energiemix aus Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft. Dabei kommt es auf ein perfekt austariertes Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen erneuerbaren Energien an, damit sie sich eggenseitig so weit möglich ergänzen.