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Die Freyberg-Brauerei ist ein Zeuge der wirtschaftlichen Entwicklung im Industriezeitalter. Sie wurde 1816 unter Rauchfuß gegründet und war um 1930 die größte Privatbrauerei Mitteldeutschlands. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Freyberg-Brauerei und die Mitteldeutsche Engelhardt AG 1947 verstaatlicht und unter staatlicher Regie (VENAG) fusioniert. Unter wechselndem Namen braute die Brauerei im Rahmen des VEB Getränkekombinates bis 1990 Bier. Nach der Übernahme einer Firma wurde bis 1993 Bier abgefüllt, dann wurde auch dort der Betrieb eingestellt. Trotz mehrfach genährter Hoffnungen kam 1996 mit der Auflösung der Meisterbräu GmbH das endgültige Aus für das Brauereiwesen der Stadt. 1931 z.B. produzierte man 100 000 Hektoliter Bier und war auch an anderen Standorten vertreten. Bereits 1995 hatte es einen »Wegnahmeantrag« des Besitzers (EKU) gegeben, der aber im Juni durch die obere Denkmalschutz- behörde abgelehnt wurde. Streit gab es ebenfalls um notwendige Sicherungsmaßnahmen und um den Erhalt der Fassade zwischen dem Konkursverwalter Jörg Riedemann und dem Planungs- dezernenten der Stadt. Insgesamt wurde keine befriedigende Lösung gefunden. Aus einem von der Stadt 1995 ausgelobten Architektur- wettbewerb ging das Konzept der AGN (zusammen mit Fa. Philipp Holzmann) als Sieger hervor, doch wurde auch diese Idee nie Wirklichkeit. Ein anderer Ansatz, die alte Brauerei mit neuem Leben zu erfüllen war der seit Oktober 1994 laufende »Tanzpalast Kantine« (mit dem Cafe Nöö und dem Objekt 5 als Betreiber). Aber auch diesem Projekt war keine Dauerhaftigkeit beschieden.