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Die Menschen im Südwesten pflegen einen weltoffenen und zugleich der Tradition zugewandten Lebensstil. Diesem Lebensgefühl spürt der Film per Helikopterflug in drei Teilen nach. Von der Saar über den Rhein und Bodensee bis zum Schwarzwald bewohnen sie eine der landschaftlich, klimatisch und kulturell attraktivsten Regionen Deutschlands. vielfältige Einflüsse von Römern bis zur modernen Industrie führten zu Wohlstand, Handwerk und Kultur. Hier finden sich Naturschätze wie die Vulkanseen der Eifel, fruchtbares Land wie der sonnige Kaiserstuhl oder der ausgedehnte Pfälzer Wald. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland beherbergen ganz eigene Charaktere und die unterschiedlichsten Mentalitäten. Was sie jedoch alle verbindet, ist der Sinn für das Gewachsene, eine ausgeprägte Genusskultur und eine kritische Aufgeschlossenheit für Fragen der Zukunft. Die beiden Filmemacher Reinhild Dettmer-Finke und Sebastian Lindemann sind einen Sommer lang über Bergkämme, malerische Altstädte, Schloss- und Burgzinnen geflogen, um mit der Helikopter-Kamera die Großregion in faszinierenden Luftbildern neu zu entdecken. Vom Leben der Menschen im Südwesten erzählen die Regisseure in 24 Porträts: Ein Feuerwerker bringt die Nacht über Schloss Ludwigsburg zum Leuchten, eine junge Biologin erforscht die Super-Moose im Pfälzer Wald und das Städtchen Andernach verwandelt seine Stadtbeete in öffentliche Gemüsegärten. In Sigmaringen kreiert eine Konditorin eine Torte für die Hohenzollern-Fürsten. Und aus den Tiefen des Schwarzwaldes kommt ein Exportschlager: die Kuckucksuhr, die in modernem oder im klassischen Design in die ganze Welt geliefert wird. Über die Hälfte des deutschen Südwestens formt sich aus Berg-Plateaus und Mittelgebirgen und zeigt dabei die unterschiedlichsten Gesichter. Der Entdeckungsflug beginnt in der Eifel, wo Vulkanausbrüche gewaltige Krater auftürmten. Der Regen der Jahrtausende hat sie in idyllische Seen verwandelt. Der Kraterrand eignet sich hervorragend für die Abflüge von Axel Kalenborn. Für den Trierer Gleitschirmflieger kann nichts entspannender sein als die Welt aus der Vogelperspektive zu erkunden. Die Reise führt entlang der Weinhänge der Mosel ins Mittelrheintal, wo der Hunsrück steil zum Rhein abfällt. Um die meistbefahrene Güter-Schienentrasse Europas vor Steinschlag zu schützen, werden Ziegen in die Hänge getrieben. Den Wildwuchs, der mit seinen Wurzeln Steine lösen könnte, knabbern sie einfach weg. Die Hirtin Myriam Dieterich schickt ihre Herde bei Oberwesel selbst in die steilsten Lagen. Über den Hunsrück geht die Reise ins Saarland. Hier gewinnen Bergleute wertvolles Quarzit, das über die Saar abtransportiert wird. Saaraufwärts geht es in den Pfälzerwald, wo ein für die Wissenschaft errichteter Turm aus Holz das europaweit größte zusammenhängende Waldgebiet überragt. In der Höhe erforscht Alexandra Fischer-Pardow die wundersame Welt der Baumkronen. Einige Kilometer weiter, in Bad Dürkheim, wird Pfälzer Eiche verarbeitet: Benjamin Scherf fertigt hochwertige Barriquefässer für edle Tropfen. Anschließend geht es hinauf auf die Schwäbische Alb. Bis zu 400 Meter türmt sich hier der Kalkstein auf, durchlöchert von einem verschlungenen Höhlensystem. Es ist das Reich von Hans-Martin Luz, der bewaffnet mit einer Stirnlampe 25.000 Jahre Erdgeschichte durchklettert. Währenddessen jagt Landwirt Willy Wolf 300 Wasserbüffel mit einem donnernden "Yeehaw" über die Alb. Der Schwarzwald ist das höchste Mittelgebirge Deutschlands und zieht - ob in der warmen oder kalten Jahreszeit - tausende Touristen an. Ramona Straub trainiert zu jeder Jahreszeit: Die Hinterzartenerin gehört zu Deutschlands Skispringer-Nachwuchs. Ein Schwarzwälder Erfolgsmodell mit langer Tradition ist die Kuckucksuhr: Christophe Herr schnitzt seine Meisterwerke mitunter für Kunden aus den Arabischen Emiraten und den USA. Die Reise endet am Kaiserstuhl. Auch hier haben vulkanische Aktivitäten sanfte Mittelgebirge geschaffen - und zugleich den sonnigsten Flecken Deutschlands, ein Paradies für Winzer.