43m 27sLänge

Ob Hindernisse, Nester oder Futterplätze - Fliegen ist sozusagen die "Lebensversicherung" von Vögeln. Doch über 40 Arten sind zum Laufen zurückgekehrt. Sind sie zu schwer geworden, um abzuheben? Die krähengroßen Kiwis beispielsweise haben mit Sicherheit kein Gewichts-problem. Was bringt also Vögel dazu, die Lizenz zum Fliegen zurückzugeben? Mit der Erfindung des Fliegens ist der Natur ein fantastischer Wurf gelungen. Bei Gefahr einfach abzuheben und in die Luft zu entkommen – wer würde sich das nicht wünschen? Hindernisse lassen sich mit Leichtigkeit überfliegen, per Luftlinie kommt man bequem zum nächsten Futterplatz und der Nachwuchs kann in unzugänglichen Nestern aufwachsen. Die Vorzüge des Fliegens liegen auf der Hand. Doch eine Reihe von Vögeln scheint da anderer Ansicht. Mehr als 40 Arten sind zum Laufen zurückgekehrt – auch wenn sie, wie die Afrikanischen Strauße, noch ansehnliche Federn und Flügel haben. Was hat sie zu diesem Rückschritt bewogen? Oder war der Flugverzicht gar nicht so freiwillig? Sind sie einfach zu schwer geworden, um noch in die Luft zu kommen? Immerhin ist der Strauß mit über zwei Meter Höhe der größte Vogel der Erde, und mit 130 Kilogramm Gewicht ist jeder Traum vom Fliegen ausgeträumt. Aber es muss mehr dahinter stecken. Die Laufvögel Neuseelands sind klein und leicht. Der flügellose Kiwi beispielsweise wiegt kaum mehr als eine Krähe; ein Gewichtsproblem hat er bestimmt nicht. Und trotzdem ist er wieder zum Fußgänger geworden. Was also bringt einen Vogel dazu, die Lizenz zum Fliegen zurückzugeben – vor allem in der afrikanischen Savanne, wo die Strauße ihren Lebensraum mit mächtigen Raubkatzen, mit Hyänen und Schakalen teilen. Hier scheint es geradezu selbstmörderisch zu sein, aufs Fliegen zu verzichten – besonders für die kleinen, noch unbeholfenen Küken. Dieses Paradox – manche Forscher sprechen sogar von einem Wunder – steht im Mittelpunkt der Dokumentation. Sie zeigt, wie eine Straußenfamilie allen Gefahren trotzt, aber auch wie sehr das Schicksal der Laufvögel – insbesondere in Neuseeland – von menschlichen Eingriffen in die Natur bestimmt wird.