43m 6sLänge

Der erste Teil der Reihe führt hoch in den Norden. Am Polarkreis, im schwedischen Teil Lapplands, befindet sich der Muddus Nationalpark, Heimat von Rentieren, Elchen, Braunbären, zahlreichen seltenen Vögeln und der ältesten Kiefer Schwedens. Den größten Teil des Muddus haben Menschen noch nie betreten. Hier ist ein besonderes Naturschauspiel zu erleben. Im Herbst erstrahlen Bäume und Moose in Goldgelb und Tiefrot - "Indian Summer" am Polarkreis. Gott, so die landläufige Meinung der Menschen am Polarkreis, habe den Wald im Muddus Nationalpark in Schweden nach der Schöpfung einfach vergessen. In dem Urwald, der zur Hälfte voller Bäume steht und zur Hälfte von Sümpfen und Seen gebildet wird, steht die älteste Kiefer Schwedens. Wenn der Herbst die Bäume und Moose in goldgelbe und tiefrote Farben taucht, spricht man hier im hohen Norden vom "Indian Summer". Im größten Teil des Muddus hat noch kein Mensch je seinen Fußabdruck hinterlassen. So soll es auch bleiben, wenn es nach den Wünschen der Samen geht, der Ureinwohner der Region. Sie leben von der unberührten Natur. Ihre Rentiere haben den Muddus schon immer als Weidegrund genutzt. Seit einem halben Jahrhundert folgt auch der Züchter Lars Eriksson seinen frei umherziehenden Rentieren. Er liebt den Urwald und wettert gegen die bedrohlich näherkommenden Holzfäller. Auch die Parkrangerin Eva Oskarsson verteidigt die unberührte Natur. Sie hält Wilderer auf Distanz, die hier Elche jagen wollen. Es gibt keine Straßen im Nationalpark Muddus. Nur im südlichen Teil existiert ein Pfad, der von Touristen benutzt werden darf. Weil nur sehr wenige Besucher die Natur stören, leben im Muddus noch Braunbären, seltene Vögel und Wölfe. Die Urwälder Europas sind die letzten grünen Paradiese auf dem Kontinent, Heimat der letzten wilden Wisente und kolossaler, majestätischer Baumriesen, Orte unberührter Natur und magischer Schönheit. Noch vor 2.000 Jahren war fast der gesamte Kontinent - vom Polarkreis Nordschwedens bis Sizilien - von dichten Wäldern bewachsen. Der Großteil musste in den vergangenen Jahrhunderten menschlichen Siedlungen, Straßen und Städten weichen oder wurde wegen der großen Nachfrage nach Holz gerodet. Die meisten heute existierenden Wälder in Europa sind von Menschenhand angelegte Forste, die nicht mehr viel gemein haben mit den ursprünglichen Wäldern des Kontinents. Die fünfteilige Reihe besucht die letzten Urwälder Europas im Norden Schwedens, in Bayern, an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland, in den Karpaten und auf der Insel La Gomera.