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1290: erste Erwähnung des Adelsdorfes GRAMBOCIZ, es wird als deutsch bezeichnet und untersteht Herzog Conrad II. von Glogau.1890: mit 1456 Seelen erreicht GRAMSCHÜTZ die größte Einwohnerzahl, die es nie wieder erreicht.1901: Gründung unserer Molkerei-Genossenschaft, die als e.G.m.b.H. beim Amtsgericht in Glogau eingetragen war und neben GRAMSCHÜTZ Milch aus 23 anderen Orten verarbeitete. 14. Oktober 1904: 150-jähriges Jubelfest der evangelischen Kirche unter Pastor Friedrich Adolph Weferling 1907: es gibt 1374 GRAMSCHÜTZER 1910: in GRAMSCHÜTZ gibt es 1412 Leute 1911: GRAMSCHÜTZ wird an die elektrische Stromversorgung angeschlossen 1913: unser Dorf erhält eine elektrische Straßenbeleuchtung 02. Juni 1915: feierlicher Einzug unseres letzten evangelischen Seelsorgers, Pastor Johannes Wieder 1916: die zwei größeren Glocken der evangelischen Kirche müssen für "Kriegszwecke" abgeliefert werden.1927: die evangelische Kirche hat durch Spenden in der Gemeinde wieder zwei neue Glocken erworben 1928: der zum Besitz der staatlichen Domäne gehörende Dorfteich geht kostenlos in Gemeindebesitz über 24. August 1939: die katholische Volksschule wird "zwangsaufgelöst". Es gibt in GRAMSCHÜTZ nur noch eine Gemeinschaftsschule 1941: zu unserer Gemeinde zählen 1361 Einwohner 1942: die jeweils zwei größeren Glocken beider Kirchen müssen abmontiert und für den "Endsieg" geopfert werden. Während die zwei Glocken der katholischen Kirche das Kriegsende überstehen und in Heidelberg und Dinslaken wieder ihren Dienst versehen, sind die beiden Glocken der evangelischen Kirche wahrscheinlich eingeschmolzen worden 21. Januar 1945: Pastor Johannes Wieder hält in der evangelischen Kirche den letzten Gottesdienst ab. Er stirbt am 13. Juli 1946 in Dessau, wenige Tage nach seinem 66. Geburtstag. - Der katholische Pfarrer und Erzpriester Karl Kinne schloss sich dem Treck nicht an und versah noch unter polnischer Verwaltung einige Zeit den Seelsorgedienst. Er verstarb 82-jährig am 08. Januar 1958 im Priesterheim Peterswaldau 26. Januar 1945: es geht an die Bevölkerung der Befehl zur Evakuierung. 27. Januar 1945: der Leidensweg des GRAMSCHÜTZER Trecks beginnt bei viel Schnee und grimmiger Kälte und endet erst im Mai in der Gegend um Coburg in Oberfranken 30. Januar 1945: die 72. deutsche Infanterie-Division richtet im Haus von Dr. Neumeister ihren Gefechtsstand ein. 07. Februar 1945: die letzten deutschen Soldaten räumen GRAMSCHÜTZ 09. Februar 1945: russische Truppen ziehen kampflos in GRAMSCHÜTZ ein. Damit endet die rund 1000-jährige Geschichte eines deutschen Bauerndorfes in Schlesien. Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 7, Juli 2005 Kleine Ortschronik von Gramschütz