43m 45sLänge

Teneriffa ist herausragend unter den Kanarischen Inseln. Schon allein wegen des Vulkans Pico del Teide, der sich genau 3.718 Meter über den Meeresspiegel erhebt und damit der höchste Berg Spaniens ist. Aber nicht nur landschaftlich sticht Teneriffa, die größte der Kanareninseln, hervor. Die Tierretter von La Tahonilla Santiago Mayanz hat für den schönen Sandstrand hinter ihm keinen Blick übrig: Der Chef der Tierretter von La Tahonilla will den Grünen Anolis fangen, eine kleine Eidechse. Dazu hat er am Rande eines Golfplatzes Fallen platziert. Eigentlich gehört die Echsenart nämlich nicht in diese Region, sie ist auf Kuba heimisch. Irgendjemand hat zehn bis zwölf Tiere auf Teneriffa ausgesetzt, mit nicht absehbaren Folgen für Flora und Fauna. Immerhin hat Santiago ein Männchen dingfest gemacht. Nun muss er schnell weiter: eine Meeresschildkröte auswildern, die in eine Schiffsschraube geraten ist. Juan Carlos Oviedo Sanz schüttelt den Kopf: Flip-Flops bei null Grad? Wieder einmal steigt eine Reisegruppe oben auf dem Teide, dem Wahrzeichen von Teneriffa, aus der Seilbahn. Im Winter liegt dort Schnee, die Wanderrouten sind vereist. Doch viele Besucher kommen in Strandbekleidung auf den Vulkan. Dabei hat Juan Carlos eigentlich ganz andere Sorgen. Sein Arbeitsplatz ist sehr weitläufig, knapp 20.000 Hektar Nationalpark muss der Ranger mit seinem Jeep abfahren und eine ganze Reihe von Forschungs- und Wetterstationen regelmäßig kontrollieren. Inseltypische Gasthäuser Am Fuße des Teide, im fruchtbaren Orotava-Tal, wohnt Juana Cabreira mit ihrer Familie. Sie hofft jeden Tag, dass die Sonne durch die Wolken kommt. Denn das bedeutet für sie bares Geld. "Bei Sonne geben die Ziegen doppelt so viel Milch", erklärt Juana. 300 Ziegen hat sie, und sie macht ihren eigenen Käse. Eine schwere Handarbeit, schon zweimal mussten ihre Hände operiert werden. Und jedes Wochenende steht sie auf den Märkten in den Küstenorten und verkauft dort ihre Waren. Stammkunden in Juanas Käserei sind Monica und Suzu. Das Ehepaar betreibt eine inseltypische Guachinche, ein provisorisches Gasthaus. Viele Insulaner kochen in Garagen, Gartenhäusern oder - wie bei Monica und Suzu - in einem Geräteschuppen. Ihre Kunden sind hauptsächlich Einheimische. Der Wettbewerb ist hart. Muränenfang und Bananenwein Im Nordosten Teneriffas liegt Candelaria, berühmt für die Basílica de Nuestra Señora, die imposanteste Kirche der Insel. Wenn Nathanaen gläubig wäre, würde er für gutes Wetter beten. Seit Tagen kann der Muränen-Fischer nicht aufs Meer, die Wellen sind zu hoch. Ganz allein auf dem Atlantik fängt Nathanaen die aalartigen Knochenfische mit selbst gebauten Reusen in Zylinderform. "Nichts schmeckt so gut wie Muräne", sagt er, "und gut bezahlt wird sie auch." Wenn ihn die Brandung denn aufs Wasser hinauslässt. Jede Menge Bananen Fast 140.000 Tonnen Bananen werden jedes Jahr auf der Insel produziert. Carlos Guevara ist auf der Suche nach ganz besonders reifen Stauden. Nur die kann er für seinen Bananenwein gebrauchen. Die Idee hatten schon viele, doch Carlos ist der Erste, der einen trinkbaren Wein hinbekommen hat. Das ist jetzt ein Jahr her. Pünktlich zum Jubiläum steht ein Großauftrag an. In den nächsten Tagen kommt der Abfüll-Lkw, 4.000 Flaschen, das ist Rekord für Carlos.