Heraion: der Hera gewidmet! Am südwestlichen Ende der Bucht von Pythagorio liegt die wichtigste antike Stätte der Insel Samos. Auf dem ausgedehnten Tempelbezirk, noch zur Römerzeit durch eine sechs Kilometer lange " Heilige Straße" mit der Stadt verbunden, stand einst der größte Tempel Griechenlands, von Herodot unter die Weltwunder eingereiht. Heute erinnert nur mehr eine einzige, auf kaum halber Höhe aufragende Säule an den Monumentalbau. Dennoch lohnt sich ein Besuch des weitläufigen Geländes. der heutige Zugang verläuft parallel zum Pflaster der heiligen Straße, gesäumt von Weihestatuen und Kolossalfiguren. Hier entdeckten Archäologen jene große Jünglingsstatue ( Kouros), die im Museum vin Samos Stadt steht. Heute vermittelt nur noch die Kopie der Geneleos - Gruppe eine Ahnung von der einstigen Eleganz dieser Prachtstraße. Dort wo sie endet, sind Überreste jener Tempel erkennbar, die ab der Zeit des Polykrates dem Hermes und anderen Göttern geweiht wurden. Im 6. Jh. v. Chr. war Samos eine wirtschaftliche Großmacht geworden, deren Reichtum manifestiert werden sollte: Ab 570 v. Chr. entstand der Rhoikos - Tempel der Baumeister Rhoikos und Theodoros, der mit einem Grundriss von 105 x 52,5 Meter alle bisherigen Dimensionen griechischer Bauart sprengte - als Vorbild vermuten viele Historiker die riesigen Tempel Ägyptens, zu dem ja damals enge Handelsbeziehungen bestanden. Nicht nur die immensen Ausmaße der ihr (Hera) errichteten Tempel beweisen die hohe Verehrung, die die Hera von Samos als Natur - und Fruchtbarkeitsgöttin genoss. die Opfergaben die wissenschaftler fanden, stammten aus der gesamten antiken Welt, und kamen bis aus Andalusien.