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Leute hört die große Mordgeschichte (Das Lied vom großen Otto Bismarck) Leute hört die große Mordgeschichte die bei uns in Deutschland ist passiert hat ein Mann betrieben Weltgeschichte doch die Räder hat er schlecht geschmiert Dieser Mann hieß Otto und war Junker in der trock´nen Brandenburg´schen Mark außerdem sagt von ihm ein Geflunker daß er war in Blut und Eisen stark Eine Glatze hatt´ er , Mondscheinhelle nur drei Haare standen einsam da dieses war die einz´ge Lichtesquelle die von ihm das Volk der Deutschen sah Erst wollt´ er die deutsche Einheit gründen doch er zeigt sich nicht sehr geschickt hat die Deutschen, statt sie zu verbünden mit Zündnadeln schlecht zusamm´geflickt Hat die "Einigkeit" heraufbeschworen mittels Bruderkrieges, welch ein Graus Schlug die Kleinen tapfer um die Ohren Öst´reich schmiß er zu dem Tempel ´naus In Hannover warf er über´n Haufen einen Thron und nahm der Welfen Geld Um Reptilien sich dafür zu kaufen die belogen dann die ganze Welt Nachher kam er über die Franzosen knöpfte ihnen ihren Kaiser ab Diese taten sich nicht sehr erbosen zahlten drauf die Milliardengab´ Elsaß-Lothringen in deutsche Hände kam es, mocht´ es wollen oder nicht Otto aber, durch die Bismarckspende hat des Fechters reichen Lohn gekriegt Nachher mit den Schwarzen und den Juden und mit Polen er krakehlte sehr auch die Strafanträge niemals ruhten wenn ihm kam ein Gegner in die Quer´ Schließlich hat er mit den Sozialisten noch begonnen einen harten Strauß doch an ihnen, trotz Gewalt und Listen bis er endlich sich die Zähne aus Ob er auch geschmiedet Ausnahmsketten gegen diese war er nur ein Zwerg Haupt und Schröder konnten ihn nicht retten die drei Haare standen ihm zu Berg Als die Wahlschlacht siegreich war geschlagen von der sozialistischen Partei ging´s dem großen Otto an den Kragen und mit seiner Herrschaft war´s vorbei Seht, so mußte aus Berlin nun fort er Friedrichsruh im stilles Obdach bot Hamburgs Nachrichtsblatt nahm als Reporter ihn, und so verdient er sich sein Brot MORAL: Lern, o Menschenkind, aus dem Berichte: Unbesiegbar bleibt der Sozialist Und du, spiel nicht mit der Weltgeschichte wenn du auch ein "großer Staatsmann" bist Text: Max Kegel - in Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 , Seite 44