5m 8sLänge

Im Nordwesten Sibiriens,auf der russischen Halbinsel Jamal,scheint die Umwelt auf den ersten Blick intakt. Ewige Weiten und ewiges Eis,das lediglich in den Sommermonaten an der Oberfläche leicht auftaut. Doch der Klimawandel macht sich offenbar auch in dieser kaum besiedelten Landschaft bemerkbar.Der sogenannte Dauerfrostboden,der normalerweise eine Tiefe von 1,5 Kilometer erreicht,taut immer mehr auf. Das schmelzende Eis hinterlässt Hohlräume,der Boden bricht ein. Gebietsweise füllen sich die Krater,in anderen Gegenden dagegen verschwinden ganze Seen. Zudem setzen schmelzende Dauerfrostböden große Mengen an Treibhausgasen frei. Das wiederum könnte den Klimawandel weiter beschleunigen. Viele russische Wissenschaftler beurteilen die Veränderungen als vorübergehendes Phänomen,So würde es wohl auch der Gasmonopolisten Gazprom lieber sehen. Der Konzern möchte seine Förderanlagen auf der Halbinsel ausbauen. In russischen Medien wird Jamal bereits als „das neue Katar in der Arktis bezeichnet. Auf der Insel und in den Küstengewässern sollen elf Gas- und 15 Öl- und Gaskondensatvorkommen entdeckt worden sein. Doch auch den Gazprom-Ingenieuren bereitet der schmelzende und dadurch immer instabilere Boden Kopfzerbrechen.