28m 48sLänge

Das Fürstengrab von Greding Ende der 1990er Jahre wurden auf einer ICE-Trassen-Baustelle bei Großhöbing nahe Greding Knochen und Teile eines hölzernen Wagenrades aus der Bronzezeit gefunden. Eine Rettungsgrabung entdeckte mehrerer Skelette und das sogenannte Gaufürstengrab - eine archäologische Sensation. Heute rauschen die ICE-Züge im Stundentakt zwischen Nürnberg und München durch. Vor 15 Jahren war die Strecke noch eine Großbaustelle, auf der Archäologen die Erde untersuchten. Und sie machten tatsächlich eine sensationelle Entdeckung: einen frühmittelalterlichen Friedhof. Bei Großhöbing kurz vor Greding öffneten sie rund 200 Gräber und fanden Skelette und Beigaben. Arbeiter waren beim Bau der ICE-Trasse in einer Tiefe von vier Metern auf ein Wagenrad gestoßen. Nach Angaben des Landesamtes für Denkmalspflege sei das rund 4.000 Jahre alte Rad der erste derartige Fund in Bayern und der zweite in Süddeutschland. Schicht um Schicht legten die Archäologen weiter frei und prompt folgt Fund auf Fund. Viele Grabkammern hatten sie schon geöffnet, als sie ihre größte Entdeckung machen: das "Fürstengrab". Fünf Männer, erschlagen, Seite an Seite. Schnell ist klar: Das waren hochrangige Personen, das belegen wertvolle Waffen und ihre Kleidung. Die viele Jahre andauernde Rettungsgrabung auf der damals noch projektierten Trasse zwischen Nürnberg und München förderte diese Sensation ans Tageslicht: Der Fürst wurde ca. um 700 n.Chr. bestattet und lag Hand in Hand neben einem Vasallen und drei weiteren Menschen. Das frühe Greding, davon zeugen Gegenstände aus der Bronzezeit, war strategisch wichtig. Eine Straße könnte einst die Verbindung vom Nordmeer nach Italien gewesen sein. 16 Jahre lang haben sich Wissenschaftler und Restauratoren in ganz Deutschland mit diesem sensationellen Fund beschäftigt. Es stellte sich heraus, dass die Männer gleichzeitig gewaltsam zu Tode kamen. Für die Inszenierung des Grabes wurden Körper, Bekleidung und Waffen rekonstruiert. Ihre Gesichter mit den schweren Verletzungen sind zurückhaltend nach den Schädeln rekonstruiert. Seit einigen Jahren ist das Grab wieder fast an gleicher Stelle zu sehen, nämlich im neuen Archäologie-Museum in Greding.