3m 8sLänge

Es ist wieder so weit. Die Hippo-Gruppe aus Weibchen und Jungen haben Hunger und wollen am Abend aus dem See zum Fressen aufs Gras-Land gehen. Alle Hippos in Afrika -so auch in Namibia- halten denselben Tag-Nacht-Rhythmus ein. Es ist den bis 4,5 Tonnen schweren Säugetieren von der Natur genetisch mitgegeben, dass sie auf diese Weise ihre im Gegensatz zu Elefanten und Nashörnern dünne Haut vor Austrocknung und gefährlicher (UV-) Strahlung schützen. Sie sind in der Nacht mindestens 5-6 Stunden (in Trockenzeiten wie 2016 noch länger) mit Grasen beschäftigt, um ihren täglichen Nahrungsbedarf zu finden und aufnehmen zu können. Tagsüber verbringen die Schwergewichte (dort sie sie durch den gewaltigen Auftrieb fast schwebend leicht) größtenteils in Ruhe im kühlenden Wasser. Gehen die Tiere für kürzere Zeiten mal untertags aus dem Wasser, haben sie auf der Hautoberfläche verteilte Drüsen, die Flüssigkeiten produzieren, die an der Luft chemisch reagieren (Verfärbung in rötlich braune Farbe). Erstaunlicherweise dienen diese sowohl als Sonnenschutz, gleichzeitig wirken sie aber auch antibiotisch gegen verschiedene Krankheitserreger. Der gezeigte Landgang der größten Weibchen wird durch irgendetwas gestört, so dass sie unheimlich schnell den Rückwärtsgang einlegen. Dem ersten Tier ist es jedoch noch gelungen ein Bündel schmackhaftes Heu zu ergattern. Solche kleinen Heuhaufen hat der Ranger und Geländewagen-Fahrer, der Besuchergruppen zum Hippo-Ausguck bringt, bald nach der Ankunft im Uferbereich abgelegt. Dazu muss man wissen, dass Hippos - obwohl "nur" Pflanzenfresser- zu den für die Menschen gefährlichen Tiere gehören. Die sonst eher behäbig agierenden Flusspferde können (insbesondere wenn Weibchen ihre Jungen verteidigen wollen) einen bis zu 50 km/h schnellen Sprint hinlegen und alles, was sich ihnen in den Weg stellt überrennen. Die abgelegten Heubündel dienen also zur Ablenkung der Flusspferde und zur vorsorglichen Konfliktvermeidung mit vom Ausguck zum Fahrzeug rückwandernden Besuchern. Die Mimik, Rufe und Blicke der Tiergruppe im Video verdeutlichen nur eines: Die Tiere haben Hunger und fühlen sich durch die noch anwesende Besuchergruppe am stressfreien Landgang gehindert: "Fahrt endlich weg!" ist die Botschaft ihres Verhaltens. Die größte Bedrohung dieser gefährdeten Tierart ist jedoch seit längerer Zeit die Umwandlung von ursprünglichen Savannen in landwirtschaftliche Intensivflächen. Damit wird den Hippos ihre Lebensgrundlage entzogen. Hoch einzuschätzen ist deshalb, dass der namibische Umweltminister 2015 das große Gebiet nur ca. 50 km nördlich der Hauptstadt Windhoek, in dem die Hippos und viele andere Wildtiere leben, zum Schutzgebiet erklärt hat. So sind die Tiere und all ihre notwendigen Lebensräume vor lebensbedrohlicher Veränderung unter staatlichen Schutz gestellt. Die Ranger vor Ort helfen u.a. durch Informationen an die Besucher diese unersetzbaren Wildtiergebiete vor der Zerstörung zu bewahren. Das Schicksal des Aussterbens wie den "Nilpferden = Flusspferden" am Nil soll ihnen erspart bleiben. Begleitmusik am Ende des Videos aus YouTube-Audiobiblothek: "get outside"