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!!! Besuchen sie uns auf www.thüringen112.de oder unter www.facebook.com/thueringe112 !!! Es waren Szenen die an die schweren Unwetter vom Juni letzten Jahres erinnern. Die Wolken öffneten gegen 14:30 Uhr ihre Schleusen und das Unheil nahm seinen Lauf. So traf es auch wieder die Kurstadt Bad Berka. Durch die Seitenstraßen bahnte sich die braune Brühe seinen Weg und floss auf der B85 in Höhe Tiefengrubener Straße zusammen zu einem reißenden Strom. Autos versuchten Anfangs noch durch das Wasser zu kommen, gaben jedoch nach wenigen Metern klein bei. Jetzt mussten die Fahrer zuschauen, gefangen wie auf einer kleinen Insel. Entlang des Brühls ergossen sich die Massen weiter in Richtung Brauhaus. Hier versuchten Feuerwehr und Angestellte mit Tischen und Blumenkübeln Herr der Lage zu werden und die Massen in Richtung „Klein Venedig" zu lenken. Ein wenig half dieser Versuch, doch ergossen sich auch Teile des Stroms in die Bleichstraße. Verglichen mit dem Juni-Unwetter des vergangenen Jahres kann aber gesagt werden, dass die Bad Berkaer mit einem blauen Auge davon kamen. Nicht so einen Ort weiter -- Troistedt hatte es unvergleichbar stark erwischt. Autofahrer die auf der Landstraße durch den Ort wollten mussten zwangsläufig am Ortseingang ihre Fahrt beenden. Feuerwehr und Polizei mussten die Ortsdurchfahrt für mehrere Stunden sperren, da Wasser von den umliegenden Feldern sich seinen Weg in das Örtchen suchte und ihr größtenteils überflutete. Im Ortskern stand die braune Brühe über einen Meter hoch in den Gassen. Hilflos schöpften Anwohner den ungeliebten Gast mit Kehrschaufeln und Eimern aus den eigenen vier Wänden. So auch Manfred Zwinkmann, den das Wasser wie auch alle anderen Einwohner überraschte. „Als ich die Sirene hörte sind wir runter und sahen schon die Wassermassen kommen. Wir hatten keine Chance. Das Wasser kam durch den Boden ins Haus, wir waren machtlos." Zwinkmann sieht das Problem vor allem in der in den 1990ern neu gebauten Hauptstraße, die durch den Ort führt. „Die wirkt wie ein Damm, wo soll das Wasser denn jetzt noch hin?", so Zwinkmann frustriert. Mitten im Ortskern war die Situation noch aussichtsloser - hier hatte das Wasser soviel Kraft entwickelt, dass es zum Beispiel einen Audi A4 mitriss. Erst einige Meter „flussabwärts" blieb der PKW in einem Zaun hängen. Die Krone setzte dem Unwetter letztendlich ein Blitzschlag auf, der in das Gotteshaus der Troistedter einschlug. Doch hier hatten sie Glück, lediglich eine Lampe samt Fassung ist nach ersten Erkenntnissen zersprungen. Im Nachbarhaus sollen die Blitzschlagschäden weitaus größer sein, hier sind nach Informationen der Feuerwehr auch Kabel aus den Wänden gerissen worden. Nach den Unwettern begannen vielerorts die Aufräumarbeiten. Die Feuerwehren pumpten stundenlang Keller leer. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Troistedt traf es besonders hart. Erst vor wenigen Wochen wurde ihr Gerätehaus nach den Unwetter im letzten Jahr aufwendig saniert. Nun kamen die Wassermassen wieder und beschädigten das Gerätehaus. Wie weit die Feuerwehr im Moment einsatzfähig ist, muss nun geprüft werden. Durch das Wasser und den Schlamm wurde ein großteil der Ausrüstung verschmutzt. Diese muss nun erstmal gereinigt werden.