Kommentare
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Die Bremsung ist aber sehr untypisch für das Sauerland und bei den kleinen Glocken wohl auch zu stark. Und warum läutet die Annaglocke mit Fallklöppel?
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Und welche der Glocken ist nun der "Schwerenöter"? Insgesamt wahrlich ein Geläutetraum. Trotz und mit Schilling.
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Die beien Zuckerhutzwerge geben sich Mühe und können ihre zarte Stimmchen doch gegen die grossen Schwestern hörbar machen :)
Sehr schön.. -
Das kleine Zuckerhutglöckchen ist ja süß!
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Das ist wunderschön!
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Kenne dieses Geläute gut, habe selbst dort schon Aufnahmen gemacht. Das jetzt eine dritte romanische Glocke in dem vorher schon bedeutenden Geläute hängt freut mich sehr. Dicker Daumen nach oben!
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Das Geläute kam mir schon aus den alten westfälischen Heimatbüchern bekannt (Ludolff z.B.), aber das das so geil klingt: wow.
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WOW! Tolles Geläute in einem ebenso tollen Holzglockenstuhl
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WOW!!! :D
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Une bien belle sonnerie superbement riche en histoire !
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Das Geläut hat einen wirklich interessanten,festlichen und wunderbaren Klang! Die alten Glocken machen es sehr besonders! Lustig ist der Klöppel der kleinen Glocke ;-)
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Dieses Geläut ist echt einmalig. Ist die seltsame Läuteweise der kleinsten Glocke Absicht?
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Es war der Hammer hier, und es hat Spass gemacht dieses Geläute einzuschalten ;-)
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Was für ein tolles Geläut! In diesem Turm hätte ich so ein Geläut von der Größe nicht vermutet! ;-)
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Wooof!!! Was für ein Geläut!
Zehn Glocken umfasst das Geläut von St.Pankratius in Stockum. Die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrei in Stockum geht auf das späte 10.Jahrhundert zurück. Das heutige Kirchengebäude stammt fast vollständig aus dem 13.Jahrhundert. In dieser Zeit wurde die bestehende romanische Kirche gotisiert und erweitert. Aus dem Jahre 1963 stammt die am Turm befindliche Taufkapelle. Im Inneren ist die von außen so wuchtig anmutende Kirche recht klein. Besonders wertvoll sind neben dem romanischen Taufstein aus der Zeit um 1220 ein aus der 2.Hälfte des 12.Jahrhunderts stammendes Kruzifix, welches 1963 einer grundlegenden Restaurierung unterzogen wurde. Eine weitere Besonderheit ist die Ausmalung von St.Pankratius, welche zum Teil aus der Zeit um 1200 stammt. Ein schöner Blickfang ist der im Jahre 1903 angefertigte neugotische Hauptaltar. In diesem wurden diverse Steinreliefs der Passion Christi des 16.Jahrhunderts eingearbeitet. Von 1452 stammt das gotische Chorgestühl, welches sich im nördlichen Seitenschiff befindet. Die Orgel aus den 1960er-Jahren ersetzt ein Instrument von 1890, welche von Franz Eggert aus Paderborn gebaut wurde. Das zehnstimmige Geläut ist das zahlenmäßig größte im Sauerland. Darunter befinden sich drei Zuckerhutglocken aus der Zeit um 1200, welche von ein und demselben Gießer geschaffen wurden. Damit bilden sie womöglich das älteste aus einer Gießerhand geschaffene Dreiergeläut auf deutschem Boden. Die kleine Annaglocke kam zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Kapelle des nahegelegenen Dörnholthausen, wo sie in den 1980er-Jahren durch den Übermut eines Schützenkönigs so heftig geläutet wurde, dass sie zerbrach. Erst da stellte sich heraus, dass es sich, entgegen der Vermutung, dass eine alte Stahlglocke kaputtgegangen sei, bei ihr um eine romanische Zuckerhutglocke handelt. Die Annaglocke wurde schließlich im Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt und läutete bis zu diesem Jahr weiter im Turm der Dörnholthausener Kapelle, ehe sie im Mai in ihre Heimat zurückkehrte. Die nächstältere Glocke im Geläut von St.Pankratius ist die Marienglocke, welche im Jahre 1467 von Johannes von Dortmund gegossen wurde. Sie ist mit sehr schön gestalteten spätgotischen Reliefs verziert. 1581 gesellte sich schließlich noch die kleine Pankratiusglocke dazu. Ihr Gießer war Rochus Nelman. Als das Geläut im Jahre 1958 durch Friedrich Wilhelm Schilling um zunächst vier neue Glocken erweitert wurde, wurden diese beiden Glocken nachgestimmt. Am schlimmsten traf es die kleine Pankratiusglocke, die um einen Ganzton tiefer gestimmt wurde. Als musikalische Denkmäler sind beide Glocken ein für allemal vernichtet worden. Die von Schilling empfohlene Klangkorrektur der Zuckerhutglocken unterblieb zum Glück! 1959 kam schließlich noch die Esperantoglocke hinzu, welche als einzige Glocke in Deutschland eine Inschrift in Esperanto trägt. Das Geläut von St.Pankratius in Stockum ist aber dennoch im Großen und Ganzen eine Rarität, die ihresgleichen sucht! Im Dachreiter befindet sich noch eine im Jahre 1884 von Christian Claren in Sieglar gegossene Kleppglocke, welche nur solistisch verwendet wird. Große Pankratiusglocke, Schlagton c'+7, Gewicht ca. 1.750 kg, Durchmesser 1440 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Michaelsglocke, Schlagton d'+7, Gewicht ca. 1.420 kg, Durchmesser 1337 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Marienglocke, Schlagton e'+7, Gewicht ca. 1.000 kg, Durchmesser 1208 mm, gegossen im Jahre 1467 von Johannes von Dortmund. Antoniusglocke, Schlagton g'+6, Gewicht ca. 700 kg, Durchmesser 1040 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Elisabethglocke, Schlagton a'+6, Gewicht ca. 440 kg, Durchmesser 900 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Martinsglocke, Schlagton es''+5, Gewicht ca. 300 kg, Durchmesser 745 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer. Kleine Pankratiusglocke, Schlagton e''+5, Gewicht ca. 75 kg, Durchmesser 533 mm, gegossen im Jahre 1581 von Rochus Nelman. Hubertusglocke, Schlagton g''+11, Gewicht ca. 100 kg, Durchmesser 519 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer. Esperantoglocke, Schlagton c'''+6, Gewicht ca. 45 kg, Durchmesser 412 mm, gegossen im Jahre 1959 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Annaglocke, Schlagton d'''+2, Gewicht ca. 55 kg, Durchmesser 411 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer. Ein herzliches Dankeschön für das Sonderläuten und die Aufnahmeermöglichung geht an die Küsterin sowie an den Kirchenvorstand!