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Ein aktuelles Beispiel wie eine gesetzliche Krankenkasse, in diesem Fall die hkk Krankenkasse, “freiwillig” Versicherte telefonisch täuscht um höhere Beiträge einzufordern. Im folgenden Fall wurde das Telefongespräch jedoch aufgezeichnet. Die hkk drohte sofort mit strafrechtlichen Maßnahmen falls die Aufnahme veröffentlicht wird, und der telefonische Kontakt wurde fortan gemieden. Ist es denn nicht schon genug, das Selbstständige in Deutschland zu unverhältnismäßig hohen Zahlungen an die KV verurteilt wurden? Muß man sie zusätzlich noch mit Füßen treten? Natürlich kann dieses Problem nur der Gesetzgeber lösen. Aber der lässt sich ja unendlich viel Zeit und bevorzugt es, die "Entwicklung" vorerst nur zu beobachten. Das hilft den betroffenen Personen aber nicht. Wozu brauchen wir denn über 100 gesetzliche Krankenkassen in Deutschland? In Österreich gibt es eine Krankenkasse für Angestellte und eine für Selbstständige. Und alles funktioniert wunderbar, der Beitragssatz liegt seit 9 Jahren bei konstanten 7,65%, der Mindestbeitrag liegt bei 31,80 Euro / Monat. Mit der aktuellen Regelung schadet Deutschland übrigens nur sich selbst. Für Gründer ist es sicherlich keine inspirierende Perspektive, mindestens 375 Euro im Monat an eine gesetzliche Krankenversicherung zahlen zu müssen (in der Regel ca. 6000 Euro im Jahr). Bis Politiker das Problem wirklich ernst nehmen, sollten sich Einzelunternehmer besser in einem anderen Land umschauen, z.B. in Österreich, oder Holland, wo man pauschal 1000 Euro im Jahr zahlt. In England zahlt man erst dann Krankenversicherungsbeiträge, wenn man mehr als 13.000 Euro im Jahr verdient, und auch dann ist der Beitrag gering. Als Selbstständiger ist man hier nur ein Störfall im System http://www.zeit.de/community/2014-06/selbstaendigkeit-absicherung-steuern-ungerecht. Und das, obwohl man im Vergleich zu Angestellten oft ein vielfaches an Steuern zahlt. Allein die Krankenversicherung und der Steuerberater (die zweite Falle für Selbstständige) können hierzulande im schlimmsten Fall monatliche Kosten in Höhe von über 1000 Euro verursachen. Solange die Beiträge nicht auf ein wirklich leistbares Niveau gesenkt werden, darf es keinen Versicherungszwang geben. Das die aktuelle Regelung nicht funktioniert, beweisen ja die exorbitanten Beitragsrückstände in der GKV (aktuell über 4,48 Milliarden Euro). Wenn die Beiträge, so wie in anderen EU-Ländern, wirklich leistbar wären, würde sich jeder versichern lassen. Auch eine Versicherungspflicht würde dann niemanden stören, da ja die Beiträge überschaubar sind, und niemanden in den finanziellen Ruin treiben würde. Monatlich einen so hohen Beitrag zu zahlen fühlt sich so an, als wäre man schwer krank. Und mit der Zeit macht dieser ständige Druck auch krank. Die private Krankenversicherung ist für die meisten Selbstständigen leider auch keine bessere Alternative, da die Prämien im Alter oft höher ausfallen, als die Rentenbezüge.