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Thomas Piketty’s "Kapital im 21. Jahrhundert" aus ökonomischer, soziologischer und rechtsphilosophischer Perspektive - eine Veranstaltung der Gesellschaft für Soziologie an der Universität Graz in Kooperation mit dem Schumpeter Centre Graz Im Gespräch: Max Haller, Klaus Kraemer, Heinz Kurz und Richard Sturn Den Ausgangspunkt von Thomas Piketty’s Kapital im 21. Jahrhundert bildet die Beobachtung, dass die Renditen von Kapital höher sind als das Wirtschaftswachstum. Auf der Basis von langzeithistorischem Datenmaterial zeigt Piketty, dass es in den letzten Jahrzehnten zu einer starken Konzentration des Gesamtvermögens in den Händen weniger Personen gekommen ist. Piketty nennt drei Hauptgründe für die steigende Ungleichverteilung: 1. Die Kapitaleinkommen steigen schneller als die Lohneinkommen. 2. Während die Löhne der sehr gut Verdienenden rasant steigen, stagnieren bzw. fallen die mittleren und unteren Einkommen. 3. Durch die häufig steuerfreie Vererbung von Vermögen wird die ungleiche Verteilung über Generationen hinweg verstetigt. Begünstigt wird die Vermögenskonzentration durch ‚Steueroasen‘ und ‚Steuerschlupflöcher‘. Als Konsequenz der ‚Ungleichheitsdynamik‘ prognostiziert Piketty eine Rückkehr der Vermögenskonzentration auf das Niveau des 19. Jahrhunderts. Piketty fordert die Besteuerung von Einkommen und Vermögen sowie Abschaffung von Steueroasen.