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AfE-Turm Sprengung Zeitlupe - Uni-Turm Sprengung in Zeitlupe 02.02.2014 Zur Sprengung des Uni-Turms in Frankfurt am Sonntag, den 2. Februar, werden bis zu 40.000 Schaulustige erwartet. Noch nie zuvor wurde in Europa ein so hohes Gebäude in die Luft gejagt - mehr als 50.000 Tonnen Stahl und Beton werden zu Fall gebracht. Der 116 Meter hohe Uni-Turm im Frankfurter Stadtteil Bockenheim ist vor der Sprengung komplett entkernt worden. Alles was durch die Explosion wegfliegen könnte, wurde nach Angaben des Abbruchunternehmens AWR entfernt: Fenster, Fußböden, alle Einrichtungsgegenstände. In die Pfeiler werden 1400 Sprenglöcher gebohrt. Die Pfeiler bekommen zudem eine Ummantelung, an den Etagen werden riesige Vorhänge als Schutz vor Staub angebracht. Im Einsatz sind laut AWR 5.000 Quadratmeter Maschendraht-Flies und mehr als 10.000 Quadratmeter Flies. Tanks mit insgesamt 25.000 Liter Wasser werden in den Stockwerken und auf dem Dach aufgestellt -- der Wassernebel soll Staub binden. Wenige Tage vor der Sprengung, ab dem 27. Januar, wird der Sprengstoff geliefert, den 25 Fachleuten dann in die Bohrlöcher einbringen. Ab diesem Moment sollen bewaffnete Sicherheitsleute den Uni-Turm bewachen. Es sind zwei Sicherheitszonen eingerichtet. Die erste Zone umfasst vom Turm aus einen Radius von 135 Metern. In dieser Zone müssen alle Bewohner ihre Häuser am Sonntagmorgen bis spätestens 8 Uhr verlassen. Dort gibt es aber sowieso so gut wie keine Anwohner. In der zweiten Zone zwischen 135 Meter und 250 Meter sollen die Bewohner ab 9.30 Uhr in ihren Häusern bleiben. Die Sperrung der Senckenberganlage wird wohl mindestens bis zum Mittag dauern. Als erstes soll der Sicherheitsbereich zwischen 135 Metern und 250 Metern freigegeben werden. Die Schutzzone 1 wird wohl länger gesperrt sein. Diesen Bereich muss die Baufirma erst einmal überprüfen und freigeben. Eventuell müssen erst einmal herabgefallene Trümmer mit Baukränen entfernt werden. Der 38-stöckige Turm soll wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Dafür werden zirka 950 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt. Nach Angaben der Abbruchfirma verläuft die Sprengung in zwei Schritten: Zuerst soll das Skelett, in dem sich die Seminarräume befinden, fallen. Demnach werden im 1. und 2. Untergeschoss, im Erdgeschoss, im 5. und im 6. sowie im 21. Stock zeitgleich alle Pfeiler gesprengt. Das Skelett fällt dann in Sekundenschnelle vertikal in sich zusammen. 3,5 Sekunden später sollen dann die Sprengsätze im Kern des Hochhauses explodieren, in dem sich die Aufzüge und die Treppenhäuser befinden. Sprengladungen zünden laut AWR gegenläufig im 5. Obergeschoss nach Norden und im 17. Obergeschoss nach Süden. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass "Versager", also nicht detonierte Sprengsätze, im Gebäude verbleiben. Die U-Bahn-Strecke verläuft unterirdisch nur 47 Meter entfernt vom Uni-Turm. Sie wird zwar während der Sprengung gesperrt, eine Beschädigung wäre allerdings folgenschwer. In der gesamten Umgebung des Uni-Turms verlaufen zudem mehrere wichtige Gasleitungen - ein Leck hätte drastische Folgen. Deshalb werden die Leitungen nach Angaben des Abbruchunternehmens AWR zweitweise "abgeschiebert", damit sie während der Sprengung blockiert sind.